Vielleicht hast du in den Medien auch schon mal die Begriffe Darknet, Deep Web oder Clear Net gehört aber nicht genau gewusst, was sich dahinter verbirgt. Wir erklären dir in unserem Artikel was genau das Darknet ist, welche Gefahren dort lauern und was du über das Darknet wissen solltest.
Wie ist das Internet aufgebaut?
Das Internet mit verschiedenen Suchmaschinen stellt nur einen sehr kleinen Teil des World Wide Webs dar. Dieser Bereich des Internets wird auch Clear Net genannt, also sichtbarer Bereich des Internets. Den Aufbau des World Wide Web kannst du dir wie einen Eisberg vorstellen. Nur die obersten 10 Prozent, also die Spitze des Eisberges, stellt das Clear Net dar. Die anderen 90 Prozent des Eisberges sind unter der Wasseroberfläche. Sie sind das Deep Web, also das versteckte Internet. Inhalte des Deep Webs können nicht über normale Suchmaschinen angerufen werden.
Was genau ist das Darknet?
Das Darknet ist nur ein sehr kleiner Teil des Deep Webs. Inhalte im Darknet sind meist verschlüsselt. Auf sie kann nur zugegriffen werden, wenn man spezielle Zugangsdaten besitzt. Dieser Prozess sichert die Anonymität derjenigen, die sich im Darknet bewegen. Einige Personen, die das Darknet zur Kommunikation nutzen, würden beim Surfen im Clear Net schnell mit Anzeigen oder Haftstrafen rechnen müssen. Das Darknet hat nicht nur negative Seiten. Nur etwa ein Drittel aller Inhalte im Darknet sind illegal. Beispielsweise nutzen auch Journalisten das Darknet. Hier können sie anonym mit der Außenwelt kommunizieren, wenn ihnen aufgrund ihrer Meinungsäußerung im Heimatland politische Verfolgung oder Zensur droht.
Wie kann man das Darknet nutzen?
Um im Darknet aktiv zu sein benötigt man eine besondere Software. Mit dieser Software kann auf das Tor Netzwerk des Darknets zugegriffen werden. Hierfür kann der Tor Browser genutzt werden. Der Tor Browser nutzt das sogenannte Onion Routing. Das bedeutet übersetzt Zwiebelrouter. Normalerweise verbindet sich der Browser deines Computers mit einem Server einer aufgerufenen Webseite. Das Prinzip des Zwiebelrouters ist es, diese eindeutige Verbindung zwischen dem Browser und dem Server nicht entstehen zu lassen. Beim Zwiebelrouter wird der Browser mit zufällig, weltweit ausgewählten Servern verbunden. Mit jeder Verbindung zwischen dem Browser und einem anderen Server entsteht ein Netz aus sogenannten Nodes. Diese Nodes sind Knotenpunkten, über die die Kommunikation zwischen Browser und Server verschlüsselt verläuft. Die Kommunikation ist somit nicht mehr nachvollziehbar.
Welches Zahlungsmittel gibt es im Darknet?
Zahlungsmethode im Darknet ist die sogenannte Kryptowährung, ein digitales Zahlungsmittel. Es existieren keine Geldmünzen oder Geldscheine. Die erste Kryptowährung war der Bitcoin. Bitcoins werden in einer digitalen Geldbörse gesammelt. Bitcoins gelten in Deutschland nicht als zugelassenes Zahlungsmittel, da sie nur mit verschlüsselten Informationen arbeiten. Der Zusammenhang zwischen dem Darknet und dem Bitcoin ist auf die Silk Road zurückzuführen. Diese war ein anonymer Marktplatz im Darknet auf dem Waffen und Drogen illegal verkauft wurden. Die Zahlungsmethode war hier der Bitcoin, der so seine Bekanntheit erlangte. Durch die Verhaftung des Betreibers der Silk Road 2013 wurde die Verbindung zwischen dem Bitcoin und der dunklen Seite des Internets wieder teilweise gelöst.
Gibt es Suchmaschinen im Darknet?
Suchmaschinen im Darknet suchen nach Seiten mit der Endung onion. Hinter ihnen verbergen sich sogenannte Hidden Services, also versteckte Dienste. Das sind Webinhalte, die man nicht über normale Suchmaschinen finden kann. Auch hier gibt es legale und illegale Hidden Services. Manche Firmen nutzen sie, um einen stark gesicherten, anonymen Mailkontakt zwischen Kunden und Unternehmen zu ermöglichen. Aber auch Seiten mit pornografischen Inhalten, Waffen und Drogen zählen zu den Hidden Services des Darknets.
Wer nutzt das Darknet?
Durch die Anonymität des Darknets wird eine Plattform, ein sogenannter Marktplatz, geschaffen auf dem Kriminelle ihre Waren und Dienstleistungen anbieten. Durch den gesicherten Zugang zum Darknet erhalten nur die Personen Zugriff, die diese Leistungen erwerben wollen. Bei den Gütern, die im Darknet gehandelt werden, handelt es sich meist um Drogen, Sprengstoff, Gifte, Auftragsmorde aber auch gefälschte Ausweisdokumente oder Kreditkartennummern.
Ist das Surfen im Darknet strafbar?
Täglich nutzen ca. 1 Million Menschen das Darknet. Aber nicht all diese Menschen sind kriminell, denn das Surfen im Darknet ist nicht strafbar. Strafbar wird es erst wenn illegale Waren, Dienstleistungen oder Inhalte heruntergeladen oder erworben werden. Trotz dessen, dass das eigentliche Surfen im Darknet erlaubt ist, solltest du dies nicht unbedingt ausprobieren. Manchmal kann man sich strafbar machen, ohne überhaupt zu merken, dass man etwas Verbotenes oder Falsches getan hat.
Bitte versuche dir nicht allein einen Zugang zum Darknet zu verschaffen, oder allein im Darknet zu browsen. Mach das mit einer erwachsenen Person, die sich gut damit auskennt.