Was ist das eigentlich?
Framing – das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet „einrahmen“. Im Deutschen hat es zwei Bedeutungen – einmal wird der Begriff in der EDV für die Einbettung von Objekten auf Webseiten verwendet. Die zweite Bedeutung liegt in der Kommunikationswissenschaft. Hier spricht man von Framing wenn mit Wörtern unterschwellig Botschaften vermittelt werden.
Wie funktioniert das?
Forscher gehen davon aus, dass jedes Wort was wir hören unterschwellig ein Gefühl in uns auslöst. Je nachdem was für ein Wort es ist, löst es ein gutes Gefühl in uns aus oder ein schlechtes. Ein einfaches Beispiel:
Sonnig – man denkt an Menschen mit fröhlichem Gemüt, warmen Tagen und Sonnenstrahlen, die einen wärmen – alles in allem ein positives Gefühl, was das Wort in uns auslöst.
Regnerisch – man denkt an kalte, graue Tage, Momente wo man komplett durchnässt zu Hause ankam und ganz klamm war – ist nicht unbedingt das positivste Gefühl, was ein Wort in uns auslösen könnte.
Das wir Worte mit unseren Erfahrungen, Vorstellungen, Erinnerungen verknüpfen, machen wir bei jedem Wort – mal mehr oder weniger intensiv – und vielleicht auch mit eigenen Erfahrungen verknüpft. Wenn dir zum Beispiel bei einer Bootsfahrt immer schlecht wird, hast du vielleicht ein schlechteres Gefühl, wenn jemand das Wort Boot erwähnt, als jemand der nur gute Erinnerungen mit dem Wort Boot verknüpft.
Weshalb sollte ich wissen, was Framing ist?
Da das ganze unterbewusst geschieht, gibt es Menschen, die Framing nutzen, damit Menschen gute oder schlechte Gefühle mit einem bestimmten Ereignis, einem Gegenstand oder einer Person in Verbindung bringen. Du solltest also wissen, dass dich Menschen mit Framing manipulieren könnten.
Wer verwendet Framing?
Ganz bewusst machen das zum Beispiel Politiker, um so die Meinung der Menschen zu beeinflussen – es können aber auch Firmen sein, die so versuchen das Image ihrer Produkte zu verbessern.
Was wäre ein Beispiel für Framing?
„Steuerlast“ – Last, vermittelt das Gefühl einer Schwere, etwas was man alleine gar nicht tragen kann, etwas was schwer und sperrig ist, was man ertragen muss.
„Steuerverantwortung“ – klingt dagegen deutlich positiver: Ich habe eine Verantwortung Steuern zu zahlen, es ist keine Last, es ist meine Pflicht, mein Beitrag zur Gesellschaft.
„Flüchtlingswelle“ – eine Welle, die einen überrollt, erschlägt, mit einer Wucht einschlägt, mit der man nicht gerechnet hätte, die vielleicht alles, was dagewesen ist, davon spült. So erzeugen Politiker in der Bevölkerung Angst, und Unmut gegen die ankommenden Immigranten.
Wie kann ich mich davor schützen?
Eigentlich gar nicht, da Framing unterbewusst abläuft. Aber du kannst aufmerksam durch dein Leben gehen und Wörter hinterfragen – so bleibst du offen für neue Bedeutungen und gibst der Manipulation keinen Spielraum.
Denke darüber nach, wenn du etwas teilst, dass du es nur von anderen wiedergibst (retweetest) – gerade wenn du mit dem Inhalt nicht zufrieden bist oder merkst das es Botschaften mit Framing benutzt. Lass es nicht unkommentiert stehen oder arbeite bewusst mit Gegenbildern.
- Was ist Framing? Wenn dich Worte unterbewusst beeinflussen, dir ein gutes oder schlechtes Gefühl geben.
- Wer verwendet Framing? Politiker zum Beispiel, oder Firmen.
- Was kann ich dagegen tun? Bedeutungen nachschlagen, offen sein, überlegen wie und warum dieses Wort mich gut oder schlecht fühlen lässt. Solche Botschaften nicht retweeten!