Mädchen sitzt am Laptop, um sie herum bewegen sich Seifenblasen

  Filterblasen

Unsere sozialen Medien beliefern uns mit dem Content, den wir haben wollen. Wie genau?
Das geschieht mit Hilfe von Algorithmen – einem programmierten Code, der Inhalte für uns auswählt, auf Basis dessen, was wir liken, anschauen, abonniert haben.

Und ist das nicht unglaublich toll? Beim Scrollen durch Twitter bekommst du die neusten Nachrichten – nach dem Anmelden auf Facebook musstest du durch ein Video sofort lachen und auf Instagram konntest du dann sehen, was dein Lieblings-Celebrity heute zum Frühstück hatte! OMG! Dasselbe hattest du auch! Das kommt doch gleich in deine Story.

Doch soziale Medien bringen nicht nur Vorteile mit sich. Der Algorithmus, der sie für dich so attraktiv macht, hat auch einen gewaltigen Nachteil:

Dadurch das der Algorithmus darauf ausgelegt ist, dich nur mit dem zu beliefern, was du haben möchtest, kannst du in die Gefahr einer Filterblase geraten.

Was ist eine Filterblase?

In einer Filterblase (auch engl. filter bubble) bist du wie in einer schildernden Seifenblase gefangen und wirst nur noch mit den Beiträgen versorgt, die Dir gefallen.

Was ist daran so schlimm?

Natürlich ist es schön, wenn Dir nur Beiträge gezeigt werden, die du toll findest. Es zeigt Dir aber auch nur was für dich persönlich (in diesem Moment) wichtig ist. Es gibt ein Zitat, des Facebookgründers, dass das gut erklärt:

„A squirrel dying in front of your house may be more relevant to your interests right now than people dying in Africa.”
Ein Eichhörnchen, was vor deiner Haustür stirbt, kann jetzt mehr Bedeutung für dich haben als Menschen, die in Afrika sterben.

Mark Zuckerberg

Ist das den schlimm für mich?

Wenn du in soziale Medien nichts von Belang machst und sie nur für dein Entertainment nutzt: eigentlich nicht.

Wenn du dich nur über Social Media über Nachrichten informierst, wird es schon gefährlicher: denn Beiträge, die dir nicht gefallen (z.B. über Konflikte) könnten nach einer Zeit einfach weggelassen werden. Dir würde nicht auffallen, dass in deiner Timeline aktuelle Beiträge über Konflikte im Nahen Osten fehlen würden.

Gefährlich wird es, wenn jemand bestimmte Weltansichten teilt. Stell dir vor, ein Klassenkamerad von dir, ist ein „Flatearther“, jemand der glaubt, dass die Erde flach ist und dass die wissenschaftliche Erkenntnis, das die Erde ein Ball ist, schlichtweg falsch ist. In sozialen Netzwerken wird seine Meinung nur bestärkt. Wie willst du ihm mit logischen Erklärungen noch beibringen, dass er falsch liegt, wenn er für jede deine Erklärungen eine schlagfertige aber völlig falsche Antwort hat?
Bei einem „flatearther“ mag das ja vielleicht noch irgendwo amüsant sein, aber jetzt stell dir vor, dass es sich um einen Neonazi, einen Schwulenhasser oder einen Rassisten handelt.

Was kann ich dagegen tun?

  • Sei Dir bewusst, dass soziale Medien jedem seine eigene wundervolle Welt basteln
  • Versuche nicht nur auf sozialen Medien dich über Nachrichten zu informieren. Schau Fernsehen, kauf mal eine Tageszeitung, hol dir die Tagesschau-App oder guck dir aktuelle Nachrichten auf YouTube an (möglichst von neutralen Kanälen!)
  • Mache auch andere auf dieses Thema aufmerksam